6 Wassergewöhnung

Wie bereits eingangs erwähnt beginnt das

Anfängerschwimmen mit der Wassergewöhnung. Im nahen Kontakt zur  Wand, zum Boden oder zur Betreuungsperson wird das Element Wasser im standtiefen Wasser erprobt, erfahren und entdeckt. Der angstfreie Aufenthalt im hüfttiefen Wasser ist eine wichtige Voraussetzung für das Schwimmen Lernen. Die Sinneswahrnehmungen im Wasser sind anders als an Land und müssen entsprechend positiv erfahren werden. (z.B. Wassertemperatur und Wasserdruck über die Haut wahrnehmen). In Bezug auf das Leistungsmodell (vgl. Skript BS01) soll sich das Kind zuerst im Bereich der Psyche, in den Faktoren der emotionalen Substanz, adaptieren.

 

Wassergewöhnung bedeutet, die Lernenden anzuregen, sich mutig mit den Wassereigenschaften auseinander zu setzen, damit vertraut werden und die Sinneswahrnehmungen im Wasser zu erfahren.

Es geht darum, dass die Lernenden gegen den Wasserdruck ausatmen können. Weiter sollen sie auf und unter der Wasseroberfläche schweben können und dass sie den Wasserwiderstand spüren und für die Fortbewegung nutzen können.
⇒ im hüfttiefen Wasser, stehend, gehend, schwebend

Die entsprechende Kompetenzstufe ist im Lehrplan 21 wie folgt definiert: Schülerinnen und Schüler können sich im brusttiefen Wasser frei bewegen und spielen.
Spiel- und Übungsformen für die Wassergewöhnung:- Bewegungsgeschichten (auf dem Bahnhof, Arielle die Meerjungfrau, Badewannenungeheuer)
– Sprech- und Singspiele (z.B. “Öpfel-, Öpfelstöckli, alli Chend send glöckli, alli Chend send froh, und mached ez eso…”)
– unterschiedliche Fortbewegungsarten im Wasser: Rennen, Tanzen, Springen, wie die Tiere, wie die Fische…
– Spielen mit geeignetem Material: gefüllte Wasserballone, Tauchstäbchen, …
– Spritzspiele mit Schwämmen und ohne Material
– Tauchspiele: Gesicht waschen, Kopf unter Wasser, Ringe tauchen, durch die Grätsche tauchen
– Ins Wasser springen: von der Treppe, vom Rand, von der Badeinsel…

Pädagogische und methodische Konsequenzen

Die Lehrperson braucht viel Empathie, Geduld und Zuspruch, um eine Schülerin oder einen Schüler im Erwerben dieses Wasservertrauens” zu begleiten. Sie hält sich in dieser Lernphase oft zusammen mit den Kindern im Wasser auf.

Die Schülerinnen und Schüler brauchen viel Zeit, um die Eigenschaften des Wassers, um den Wasserwiderstand, den Auftrieb und den Wasserdruck selber zu erfahren und um zu lernen, diese zu nutzen.

Auftriebshilfen wie Korkringe und Schwimmbrett können genutzt werden um mit dem Wasserwiderstand und dem Wasserdruck zu experimentieren. Um die Auftriebswirkung des Wassers zu erleben, müssen Auftriebshilfen weggelassen werden.

Die Treppe im Lernschwimmbecken eignet sich zur Durchführung diverser Spielformen, wie beispielsweise „sich wie ein Krokodil bewegen“.

 

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Skript BS01.03 Schwimmen PS Copyright © by Sabine Conti. All Rights Reserved.

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