11 Bewegungskompetenz in den Schwimmarten Kraul und Rücken

Der Lernweg zur Schwimmtechnik erfolgt nach Bissig et al. (2004) mit der Teilmethode in vier Lernschritten. Dieser wird hier am Beispiel des Krauls und später am Beispiel des Brust aufgezeigt. Die gefestigten Antriebskompetenzen werden dabei zusammengeführt, kombiniert und koordiniert.

Erwerben der Schwimmarten Kraul und Rücken in 4 Lernschritten:

Die Schwimmart Rücken soll parallel zum Kraul erlernt werden. Ein möglicher Lernweg stellen die vier folgenden Lernschritte nach Bissig, M. et all (2004) dar. Dabei werden die Aufgabestellungen jeweils sowohl in Rücken- als auch in Bauchlage ausgeführt.

1. Gleiten in stabiler Wasserlage mit Beinantrieb

  • Schwertfisch: einarmiges Gleiten mit Beinantrieb (kontinuierliches Ausatmen ins Wasser durch Mund und Nase, Einatmen durch Kopfdrehung)
  • Schraube: Beinschlag je 4x in Rücken- und Brustlage (drehen, einarmige Vorhalte)
  • Flugzeughaltung: Kraulantrieb in Beinen (Trotzdem die Wasserlage stabil halten!)
2. Armantrieb integrieren

  • Flugzeughaltung, Arme seitlich kreisen, ziemlich gestreckt, „Windmühle“
  • dito, «Flügel» knicken ab. (Brust und Rücken)
3. Atemtechnik integrieren

Rücken: rhythmisch atmen

Kraul: Koordination Atmen und Antreiben: Die Ausatmung setzt ein, wenn der Kopf im Wasser liegt, die Einatmung setzt ein, wenn die Hand das Wasser verlässt.

  • nur rechts atmen, nur links atmen
  • wechselseitig atmen, auf jeden dritten Armzug
  • Längsrotation: Metapher schaukelndes Boot
4. Koordination und Kombination: Festlegen und integrieren der Kerntechnik

  • Reihenbild Kraul studieren
  • Grobform Kraul festlegen und üben
  • üben durch variieren (schnell, langsam, mit viel Kraft, einseitig Hand offen, …)

 

Methodische Konsequenzen:

Die Koordination der Arm- und Beinbewegungen soll zunächst ohne Atmung und über kürzere Strecken geübt werden. Nur mit der Integration der Atmung wird es möglich, über längere Strecken zu schwimmen. Zur Integration dieser Bewegungsfertigkeiten ist das wiederholende Üben und das Anwenden in beispielsweise spielerischen oder herausfordernden Situationen wichtig.

Technikbeschriebe: Broschüre „Technikmodell für den Schwimmsport“ auf swimsports.ch: https://www.swimsports.ch/sites/default/files/2021-03/technischesmodell_0.pdf

Animierte Reihenbilder der Schwimmtechniken: http://www.sportunterricht.de/lksport/kraul1.html

Grundlagentests: Broschüre mit verschiedenen Aufgaben zu den Basis- und Antriebsaktionen auf swimsports.ch:   https://www.swimsports.ch/sites/default/files/2022-01/TU_G1_Grundlagentests_mit_TM_Deutsch.pdf

WSC Wassersicherheitscheck:

https://www.swimsports.ch/sites/default/files/2021-03/safety_tools_de.pdf

 

Rücken

Reihenbild Rücken. Aus: Hahn, M. (2004)

 

Technikmerkmale Rücken

  • flache Wasserlage, Hüften an der Wasseroberfläche, zur Decke schauen
  • Beinschlag aus der Hüfte, Knie locker gestreckt und bleiben im Wasser, es entsteht ein kleiner Sprudel bei den Füssen
  • Hand taucht schulterbreit mit gestrecktem Arm ein, kleiner Finger voraus
  • Zugphase: unter Wasser hoher Ellbogen, viel Druck in der Hand und auf dem Unterarm
  • Druckphase bis zum Oberschenkel
  • starke Längsrotation zulassen
  • regelmässige Atmung koordiniert zum Bewegungsablauf

 

 

 

Kraul

Reihenbild Kraul. Aus: Hahn, M. (2004).

 

Technikmerkmale Kraul:

  • starkes Abstossen, in guter Gleitposition, wie ein Pfeil durchs Wasser gleiten
  • Fersen durchbrechen die Wasseroberfläche, kleiner Sprudel
  • Wasserlinie am Oberhaupt, „mit einer Stirnlampe den Boden vor mir ausleuchten»
  • Arm vorne lang ausstrecken vor dem «Wasserfassen»
  • Zugphase: hoher Ellbogen unter Wasser, wie «Baggerschaufel» oder «grosse Hand»
  • Druckphase bis Arm unten lang, „Daumen am Oberschenkel abstreifen»
  • gute Längsrotation im Körper, “schaukelndes Boot”
  • Ausatmung ins Wasser, “Sprudelbad”
  • Kopfdrehung wenn die Hand das Wasser verlässt, “Wie spät ist es?”
  • Einatmen zur Seite, danach Kopf wieder von der Seite her ins Wasser drehen, “den Fischen zuhören”
  • gebeugten Arm über Wasser locker nach vorne führen, „mit den Fingerspitzen über das Wasser tippeln», „mit dem Ellbogen grossen Halbkreis in Luft malen“

 

 

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