9 Schwimmen üben

Damit die Schwimmtechniken optimiert und die Schwimmkompetenzen erweitert werden können müssen die Lernenden die Gelegenheit haben, variantenreich zu üben. Diese Thematik wurde schon im Modul BS02.01 aufgegriffen und für den Sportunterricht definiert. Für den Schwimmunterricht bedeutet durcharbeitendes und automatisierendes Üben, dass die Schülerinnen und Schülern im Lernprozess einerseits die aufbauenden Basisaktionen, die Antriebsaktionen und die Schwimmarten in Variationen vielfältig üben und andererseits, dass diese durch stete Wiederholung automatisiert und in einer stabilen Form gefestigt werden können. Mit den nachfolgenden Variationsansätzen für Aufgaben kann die Lehrperson in kurzer Zeit viele verschiedene herausfordernde Lernaufgaben generieren.

Die folgende Liste zeigt zehn mögliche Variationsansätze und dazu passende Beispiele:

Tabelle 1: Variationsmöglichkeiten nach Bissig et al. (2004)

Variable Beschreibung Beispiel
Raum Veränderung des Bewegungsumfanges

Veränderung des Bewegungsraumes

–     Einen Armzug mit grossem oder kleinem Bewegungsumfang ausführen.
Zeit Langsames oder schnelles Ausführen einer Bewegung –     Die Ganzkörperbewegung ganz langsam ausführen.

–     Das rechte Bein doppelt so schnell bewegen wie das linke.

Kraft Variation des Krafteinsatzes von der Bewegungsausführung mit grossem Krafteinsatz bis zur Ausführung mit geringem Krafteinsatz –     Einen betont kräftigen Beinschlag ausführen, respektive einen betont entspannten Beinschlag.

–     Einen Armzug kräftig, den nächsten/den anderen schwach ausführen.

Material Veränderung des zur Verfügung stehenden Materials –     Den Kraulbeinschlag mit Flossen ausführen.
Partnerbezug Die Lernenden stehen miteinander in Bezug. –     Sich beim Kraulschwimmen an einer Hand halten.

–     Sich unter Wasser einen Ring übergeben.

Sinne Einschränkung oder Fokussierung der Wahrnehmung –     Blind schwimmen.
Spiel Bewegungsformen in Spiele/kleine Wettkämpfe integrieren –     Wer kann am weitesten gleiten?
Referenzpunkte Referenzpunkte wahrnehmen –     Daumen beim Kraularmzug am Oberschenkel abstreichen.

–     Gleiten bis zum Tauchring.

 

Diese Variationsmöglichkeiten einer Kernübung führen zu einem unerschöpflichen Übungsrepertoire, womit abwechslungsreich, sinnvoll und erfolgreich geübt und trainiert werden kann. Das Modell ist ein brauchbares Instrument, um differenzierte Lernangebote zu entwickeln: für die einen Schülerinnen und Schüler eine erleichternde, für die andern eine schwierigere Variante einer Übungsform.

 

Aufgaben in Spielformen verpacken

Spielformen eignen sich, um die Lernenden anzuregen, Bewegungen wiederholend zu üben oder auch über eine längere Distanz zu schwimmen. So können die Aufgaben in Spiele wie Bingo, «der Würfel entscheidet», Leiterlispiele und viele weitere Spiele eingebunden werden.

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Skript BS01.03 Schwimmen PS Copyright © by Sabine Conti. All Rights Reserved.

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