Allgemeine Informationen zur Plagiatsprävention

Einleitung

Als Hochschule vermittelt die PH Luzern ihren Studierenden die Grundprinzipien wissenschaftlichen Denkens und Arbeitens. Dazu gehört u.a. auch, dass eigenes und fremdes Gedankengut unterschieden und letzteres als solches deklariert werden müssen.

Eigenes und fremdes Gedankengut müssen unterschieden und letzteres als solches deklariert werden. Dies bedeutet, dass wörtliche oder sinngemässe Zitate anhand von Quellenverweisen sichtbar gemacht und alle Quellen in einem Quellenverzeichnis mit zusätzlichen Informationen aufgeführt werden. Wer dies unterlässt, setzt sich dem Vorwurf des Plagiarismus aus. Die PH Luzern hat – basierend auf den Richtlinien zur Manuskriptgestaltung der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (1987) sowie denjenigen des APA Publication Manual (American Psychological Association, 1994, 2005) – Richtlinien zur Gestaltung von Literaturhinweisen, Zitaten und Literaturverzeichnissen ausgearbeitet, die im UTB-Band 4201 «Empirisches wissenschaftliches Arbeiten» (Aeppli, Gasser, Gutzwiller & Tettenborn 2016, S. 363 – 384) publiziert wurden.

Die Studierenden werden im Rahmen der Einführungen in das wissenschaftliche Arbeiten mit den Richtlinien vertraut gemacht. Wenn nichts Anderes vereinbart wurde, sind diese Richtlinien der PH Luzern für die Studierenden sämtlicher Studiengänge und -programme verbindlich.

Das Vorgehen zur Plagiatsüberprüfung ist in dem folgenden Prozess beschrieben: Plagiat – Verdacht bei LN oder BA-/MA-Arbeit. Zudem gibt der Leitfaden Wissenschaftliche Integrität – Der Umgang mit Plagiaten Auskunft über die einzelnen Prozessschritte.

Seit Beginn des Studienjahres 2016/17 setzt die PH Luzern im Auftrag der Hochschulleitung eine Plagiatserkennungs-Software namens Turnitin ein, die die Dozierenden bei der Beurteilung von schriftlichen Leistungsnachweisen und Abschlussarbeiten unterstützt. Die Überprüfung mit Turnitin ist für sämtliche Bachelor- und Masterarbeiten obligatorisch; bei schriftlichen Leistungsnachweisen liegt der Entscheid bei der bzw. dem Modulverantwortlichen.

 

Die Plagiatssoftware Turnitin

Turnitin – Die Software

Im Sommer 2016 wurde an der PH Luzern die Plagiatsdetektions-Software Turnitin lizenziert. Turnitin ist sowohl weltweit als auch an Schweizer Hochschulen die am weitesten verbreitete Plagiats-Software. Für Turnitin sprechen:

  • Die Möglichkeit, Turnitin direkt als Plugin in Moodle einzubinden (kein extra Login)
  • Die relativ intuitive Bedienung und die umfangreichen Funktionalitäten
  • Die Nutzung von Turnitin durch andere Schweizer PHs; dadurch werden die Arbeiten an der PH Luzern mit den Arbeiten anderer PHs abgeglichen.

 

Turnitin – Die technische Einbindung

Turnitin wird mittels eines Plugins („Aktivität“) direkt in die jeweiligen Kurse in Moodle integriert. Wird die Aktivität angewählt, verbindet sich Moodle mit dem Turnitin-Server; damit stehen in Moodle alle Turnitin-Funktionalitäten 1:1 zur Verfügung. Zur Nutzung der Turnitin-Aktivitäten müssen sich Dozierenden und Studierenden vorgängig auf Moodle einloggen.

 

Was Turnitin alles (nicht) kann

Turnitin kann nicht einfach auf einen Klick Plagiate anzeigen!
Es ist technisch schlicht nicht möglich, dass eine Software den Unterschied zwischen einem Plagiat und einer richtig zitierten Textstelle erkennt. Turnitin kann lediglich einen hochgeladenen Text mit einer riesigen Datenbank abgleichen, um Textstellen zu detektieren, die bereits in einem der in der Datenbank gespeicherten Texte enthalten sind. Zum Abgleich stehen bereit:

  • 45 Mia. WWW-Seiten (auch viele geschützte Seiten)
  • 130 Mio. e-Books und e-Journals
  • 50 Mio. bereits hochgeladene studentische Arbeiten

Diese Datenbank wird laufend aktualisiert und ergänzt; auch durch die Arbeiten, die an der PH Luzern hochgeladen werden.

Achtung: Texte, die nicht in der Datenbank enthalten sind – insbesondere solche, die nur als Print vorliegen wie Bücher, die nicht als e-Book erhältlich sind – kann Turnitin nicht in den Abgleich einbeziehen!

Beim sogenannten Originality-Check markiert Turnitin alle gefundenen übereinstimmenden Textstellen farbig und nennt die Textquelle. Mit einem Klick lassen sich die übereinstimmenden Textstellen aufrufen und vergleichen.
Die Dozierenden müssen anschliessend selber entscheiden, …

  • ob die markierte Textstelle richtig bzw. korrekt zitiert wurde: normales Zitat.
  • ob die Quellenangabe unkorrekt ist oder gänzlich fehlt: mögliches Plagiat.

Es sind somit alleine die Betreuer/-innen einer studentischen Arbeit, die darüber entscheiden, ob ein Plagiat vorliegt oder nicht. Turnitin nimmt einem diese Entscheidung nicht ab!

Die bekannte Plagiatsspezialistin Debora Weber-Wulff sagt richtigerweise zum Einsatz von Plagiatssoftware:

Plagiatssoftware […] ist daher […] ausschliesslich als Werkzeug zu betrachten, das keinesfalls von gründlicher Lektüre und eigenem Urteil als Ergebnis einer präzisen Analyse befreit. (Lahusen & Markschies, 2015, S. 14f)

 

Der Plagiats-Check

Der Plagiats-Check im Überblick

Auch bisher gehörte es zu den Aufgaben der Dozierenden, im Rahmen des Beurteilungsprozesses von schriftlichen Arbeiten diese auf Plagiate hin zu überprüfen. Gemäss Entscheid der HSL und der ALK sollen ab dem Herbstsemester 2016 alle BA- und MA-Arbeiten und bestimmte Leistungsnachweise mittels der Plagiats-Software Turnitin auf Plagiate hin überprüft werden.

 

Ablauf eines Plagiats-Checks bei BA-/MA-Arbeiten

 

Student/-in
  • Anmeldung der BA-/MA-Arbeit im Abgabekurs auf Evento
ZHD
  • Einrichten der Abgabekurse für BA-/MA-Arbeiten auf Moodle (pro Fachbereich ein Abgabekurs) inkl. Erfassen der Studierenden und Betreuungspersonen.
Student/-in
  • Upload der digitalen Arbeiten im Turnitin-Plugin im eingerichteten Abgabekurs auf Moodle innerhalb der Abgabefrist.
  • Abgabe der Printfassung der Arbeit inkl. Upload-Bestätigung
Betreuer/-in
  • Überprüfung der Arbeit im Turnitin auf mögliche Plagiatsstellen.
  • Bei erstem Plagiatsverdacht → Vorgehen entlang des Prozesses «Plagiat – Verdacht bei LN oder BA-/MA-Arbeit»

 

Die Rolle der Studierenden

Die Studierenden müssen sich vor der Abgabe der BA- bzw. MA-Arbeit jeweils auf einen Abgabekurs in Evento anmelden. Aufgrund dieser Anmeldungen werden in Moodle pro Fach und Semester Abgabekurse erstellt. Innerhalb der geltenden Abgabefrist müssen die Studierenden ihre digitale BA-/MA-Arbeit (PDF / eine Datei / max. 100 MB) in den Moodle-Abgabekurs hochladen. Unmittelbar nach dem Upload können die Studierenden einen digitalen Beleg zum erfolgreichen Upload ausdrucken. Den digitalen Beleg als Bestätigung für den Upoad Ihrer BA-/MA-Arbeit können Sie bei Bedarf für sich selber ablegen. Dieser muss nicht abgegeben werden.

Die Rolle der Betreuenden

Als Betreuungsperson einer BA- oder MA-Arbeit sind Sie verpflichtet, die bei Ihnen eingereichten Arbeiten mittels Moodle/Turnitin auf Plagiate hin zu überprüfen. Die Fachstelle Zentrum für Hochschuldidaktik der PH Luzern unterstützt Sie dabei, indem sie …

  • pro Fachbereich und Studiensemester die entsprechenden Moodle-Kurse bereitstellen
  • die Studierenden und Betreuungspersonen einschreiben
  • das Turnitin-Plugin für die digitale Abgabe der BA-/MA-Arbeit vorbereiten
  • Anleitungen produzieren
  • Schulungen zum Umgang mit Turnitin anbieten
  • den Support sicherstellen

Sobald die Abgabephase für die Studierenden beginnt, finden Sie den entsprechenden Abgabekurs für die BA-/MA-Arbeit auf Ihrer Moodle-Startseite im Kursverzeichnis (z.B. «Abgabekurs….». Stellen Sie bitte sicher, dass «Ihre» Studierenden die entsprechenden Vorgaben zur digitalen Abgabe der BA-/MA-Arbeit kennen.
Nachdem die digitale Fassung der von Ihnen betreuten Arbeit vom/von der Studierenden in Moodle hochgeladen wurde, können Sie gemäss Anleitung den Plagiats-Check vornehmen. Wir empfehlen Ihnen, diesen Plagiatscheck gleich zu Beginn Ihres Beurteilungs- und Bewertungsprozesses vorzunehmen. Falls Sie sich im Umgang mit Turnitin noch unsicher fühlen bzw. die vorliegende Anleitung nicht ausreicht, empfehlen wir Ihnen, einen Beratungstermin mit dem Zentrum für Hochschuldidaktik abzumachen.
Unsere Erfahrungswerte zeigen, dass für einen ersten Plagiats-Check einer BA-/MA-Arbeit ca. 10‘–15‘ aufgewendet werden müssen. Bei ca. 10% der Arbeiten braucht es weitere Abklärungen.
Als Betreuungsperson von BA-/MA-Arbeiten gehörte es schon bis anhin zu Ihren Pflichten, die Arbeit auf Plagiate hin zu überprüfen. Mit dem Turnitin-Plugin auf Moodle steht Ihnen nun neu ein technisches Hilfsmittel zur Verfügung. Ob ein Plagiat vorliegt oder nicht müssen in erster Linie aber weiterhin Sie als Betreuungsperson entscheiden. Kommen Sie bei einer von Ihnen betreuten Arbeit zum Fazit, dass ein begründeter Plagiatsverdacht gemäss der Definition der PH Luzern besteht, sind Sie verantwortlich dafür, dass der Prozess im QM-Pilot BA-/MA-Arbeiten: Plagiat – Verdacht angestossen wird.

 

Ablauf eines Plagiats-Checks bei Leistungsnachweisen

 

Betreuer/-in
  • Aktivieren des Moodle-Plugins «Turnitin» auf dem Moodle-Kurs zum entsprechenden Modul
  • Im Plugin des entsprechenden Moodle-Kurses die notwendigen Einstellungen inkl. der Vorgaben zur Abgabefrist vornehmen.
  • Information an die Studierenden zum digitalen Einreichen des LNs inkl. Hinweis, ob der LN zusätzlich als Printfassung abgegeben werden muss oder eine Abgabe der Bestätigung des Uploads erforderlich ist.
Student/-in
  • Upload der schriftlichen LNs über das Turnitin-Plugin im vorgesehenen Moodle-Kurs unter Wahrung der Abgabefrist.
  • Allenfalls Abgabe der Printfassung der Arbeit inkl. Upload-Bestätigung
ZHD
  • Einrichten der Abgabekurse für BA-/MA-Arbeiten auf Moodle (pro Fachbereich ein Abgabekurs) inkl. Erfassen der Studierenden und Betreuungspersonen.
Student/-in
  • Upload der schriftlichen Arbeiten im Turnitin-Plugin im eingerichteten Abgabekurs auf Moodle innerhalb der Abgabefrist.
  • Allenfalls Abgabe der Printfassung der Arbeit und/oder der Upload-Bestätigung.
Betreuer/-in
  • Überprüfung der Arbeit im Turnitin auf mögliche Plagiatsstellen.
  • Bei erstem Plagiatsverdacht → Vorgehen entlang des Prozesses «Plagiat – Verdacht bei LN oder BA-/MA-Arbeit»

 

Die Rolle der Studierenden

Die Studierenden melden sich vor der digitalen Abgabe von Leistungsnachweisen zuerst auf Moodle an und wählen den entsprechenden Moodle-Kurs gemäss Angaben der/des Dozierenden aus. Es ist Aufgabe der Dozierenden, alle Studierenden über die Formalitäten der Abgabe von Leistungsnachweisen (Termine, Umfang der Arbeit etc.) zu informieren. Die Studierenden müssen innerhalb der gesetzten Abgabefrist ihren Leistungsnachweis gemäss den Vorgaben der/des Dozierenden im entsprechenden Moodle-Kurs hochladen (PDF, eine oder mehrere Datei/en, je max. 100 MB). Unmittelbar nach dem Upload können die Studierenden bei Bedarf den digitalen Beleg als Bestätigung für den erfolgreichen Upload ausdrucken. Es bleibt den Dozierenden vorbehalten, ob sie eine Printversion dieses Upload-Belegs einfordern möchten oder nicht.

 

Die Rolle der Dozierenden

Die Modulverantwortlichen legen in Absprache mit der Fachleitung fest, welche schriftlichen Leistungsnachweise über Moodle/Turnitin auf Plagiate hin überprüft werden müssen.
Rund 30 Minuten nach dem erfolgreichen Upload einer Arbeit durch eine/n Student/in liegt dem/der Dozierenden die Rückmelung von Turnitin vor. Ab diesem Zeitpunkt haben die Dozierenden über den Button „Originality“ Zugriff auf die Arbeit mit allen dedektierten und entsprechend markierten Stellen. Nun kann der Plagiats-Check gemäss Anleitung vorgenommen werden. Wir empfehlen den Plagiatscheck gleich zu Beginn des Beurteilungs- und Bewertungsprozesses vorzunehmen.
Als Dozent/-in gehörte es schon bis anhin zu Ihren Pflichten, Leistungsnachweise auf Plagiate hin zu überprüfen. Mit dem Turnitin-Plugin auf Moodle steht Ihnen nun neu ein technisches Hilfsmittel zur Verfügung. Ob ein Plagiat vorliegt oder nicht müssen in erster Linie aber weiterhin Sie als Dozent/-in entscheiden.
Kommen Sie bei einer von Ihnen betreuten Arbeit zum Fazit, dass ein begründeter Plagiatsverdacht gemäss der Definition der PH Luzern besteht, sind Sie verantwortlich dafür, dass der Prozess im QM-Pilot Plagiat – Verdacht angestossen wird.

 

Support

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Falls Sie sich im Umgang mit Turnitin noch unsicher fühlen bzw. die vorliegende Anleitung nicht ausreicht, empfehlen wir Ihnen, einen Beratungstermin mit dem Zentrum für Hochschuldidaktik abzumachen.

Bei Fragen wenden Sie sich je nach Anliegen bitte an:

Kanzlei Ausbildung, Prüfungssekretariat
Pfistergasse 20, Luzern / T 041 203 01 11 / kanzlei@phlu.ch

Studiengangssekretariat MA SHP
Sentimatt 1, Luzern / T 041 203 02 75 / hp@phlu.ch

Fachstelle Zentrum für Hochschuldidaktik – Support Moodle/Turnitin
Sentimatt 1, Luzern / T 041 203 02 03 / support@phlu.ch

Administration Studienbereich Alltag & Wissenschaft
Sentimatt 1, Luzern / T 041 203 04 25 / aw@phlu.ch

Lizenz

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